Das Outback & Darwin

Endlose Weite und kein Mensch in Sicht : das Outback. Hier sind 2 1/2 Tage durchgefahren.

Leider brauchten wir etwas länger als geplant, da wir Samstag ziemlich lange im Stau standen wegen eines Unfalls knapp vor uns. Ein Auto hatte sich überschlagen, sah ziemlich übel aus. Wir sind dann Samstag noch nach Townsville gekommen, wo wir Sonntag in die Sun City Church in den Gottesdienst gingen. Ich hatte die Gemeinde im Internet gefunden und es war schön mal wieder in einem Gottesdienst zu sein. Dann ging es aber endlich richtig los ins Outback. Kein Handyempfang mehr und nur selten ein Auto, das an uns vorbei fährt. Anfangs ging es noch und wir kamen noch an einigen kleinen Orten vorbei, aber je mehr ins Innere des Landes wir kamen, desto weniger Zivilisation gab es. Man sieht dafür erschreckend viele tote Kängurus am Straßenrand und leider auch extrem viele tote Tiere an unserer Scheibe bzw. unserem Auto - wie Grashüpfer (oder so ähnlich) und leider auch kleine Vögel. Manchmal konnten wir durch die Scheibe kaum noch was erkennen, sodass wir sie erstmal putzen mussten. Eine Besonderheit des Outbacks sind außerdem die Road Trains. Das sind LKWs mit 3-5 Anhängern, ziemlich lang also (bis zu 50 m). Jedes Mal, wenn wir sie überholt haben, musste ich mir die Augen zuhalten und hoffen, dass niemand entgegen kommt (was ja eigentlich nicht so oft passiert, zwischendurch haben wir auf die Uhr geguckt und es kam ca all 20 Minuten ein Auto an uns vorbei). Fast immer, wenn wir an einer Tankstelle vorbeikamen, tankten wir auch, weil man nie weiß, wann die nächste kommt. Als wir einmal jedoch eine bestimmte Tankstelle gesucht haben, hätten wir uns fast verfahren. Nur per Zufall sahen wir das Schild, dass wir abbiegen mussten. Wer weiß, wann wir es sonst gemerkt hätten. Unseren ersten Stop für die Nacht machten wir in einem kleinen Ort namens Richmond. Wie immer suchten wir eine Straße im Wohngebiet, wo wir schlafen könnten. Als wir etwas gefunden hatten, kam ein Kerl zu uns und meinte, dass es in Australien verboten ist, in Wohngebieten im Auto zu schlafen. Obwohl wir immer versuchten unentdeckt zu bleiben, wussten wir nicht, dass es wirklich verboten ist. Wir fragten ihn dann, ob wir dann lieber woanders hinfahren sollten. Er meinte daraufhin, dass er die Polizei ruft, wenn wir es nicht machen, obwohl wir da, wo wir standen, eigentlich niemanden störten. Nicht alle Australier sind nett :) Wir fuhren dann ein paar Straßen weiter und versuchten dann, als wir einen Platz gefunden hatten, möglichst unauffällig zu bleiben. Das misslang uns allerdings als unsere EXTREM laute Alarmanlage vom Auto anging (um 9 Uhr abends in einem Dorf, in dem nichts los ist). Gott sei Dank kam aber niemand und wir haben ziemlich gut geschlafen :) Hier im Outback gibt es übrigens ziemlich viele Fliegen, wir wurden zwar vorgewarnt, aber es ist schon ein bisschen nervig, weil sie versuchen einem ins Auge, in die Nase oder in die Ohren zu fliegen. Und meine Dusche teilte ich heute mit einem großen Grashüpfer und einem Gecko. Gewöhnen kann ich mich daran nicht, aber es vielleicht etwas besser aushalten.

Weiter ging die Reise mit Zwischenstopp in Mount Isa, einem Bergbaustädtchen. Dort hielten wir uns allerdings nur zum Essen auf, um schnell weiterzukommen. Das lohnte sich auch, weil wir insgesamt 1 1/2 Stunden weiterkamen als geplant. Wir planen unsere Fahrten immer bis zum Sonnenuntergang, weil es danach durch die ganzen Tiere, die auf die Straße hüpfen zu gefährlich wird. Wir übernachteten dann in Three Ways, einem Ort, der nur aus einem Campingplatz bestand. Da wir nirgendwo unentdeckt schlafen konnten, übernachteten wir zum ersten Mal auf einem Campingplatz, wo wir an der Rezeption eine Deutsche antrafen, die dort arbeitete. Sie erzählte uns auch, dass es in diesem Ort eigentlich nicht viele Tiere gibt, aber Skorpione. Das war nicht sehr beruhigend, aber wir haben keinen getroffen. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter, um noch am selben Tag in Darwin anzukommen. Das wurde auch Zeit, denn das Outback ist ehrlich gesagt nicht besonders spannend und die Fahrten ziehen sich ziemlich. Wir wechseln uns zwar alle 2 Stunden ab, aber es bleiben dennoch ca 10 Stunden Fahrt pro Tag. Während der Fahrt nach Darwin sahen wir zum ersten Mal mehrere Buschfeuer, bzw. wir fuhren an ihnen vorbei. Also direkt daran vorbei, die waren teilweise nämlich neben der Straße. Man konnte den Rauch schon von Weitem sehen, irgendwann auch riechen und wenn man dran vorbeifuhr sehen, dass es lichterloh brennt. Ich hatte ziemlichen Respekt davor und wollte eigentlich nicht dran vorbeifahren, sondern umdrehen. Sven hat mich aber überzeugt, dass das keine gute Idee ist ;) Ich hoffe trotzdem, dass wir sowas auf dem Weg in den Süden nicht nochmal sehen. Es ist ein Abenteuer :) Vielleicht sogar manchmal ein bisschen mehr als uns lieb wäre ;) Da es unterwegs eigentlich gar keine Orte mehr gab, bei denen man anhalten und was essen konnte, sind wir bis nach Katherine gefahren, um dort Pause zu machen. Das ist die erste kleine Stadt nach einer sehr langen Durststrecke. Dort leben offensichtlich ziemlich viele Aborigines, zumindest hatten wir den Eindruck. Während wir in der ganzen Zeit in Sydney vielleicht zwei Aborigines gesehen haben, ist man dort eigentlich eher aufgefallen, wenn man keiner ist. Endlich in Darwin angekommen, stellten wir fest, wie heiß es dort eigentlich ist und wenn man das mit der hohen Luftfeuchtigkeit kombiniert, da wir ja in den Tropen sind, war es für uns unvorstellbar wieder im Auto zu schlafen. Also suchten wir eine Unterkunft und fanden letztendlich ein Hotel, das sogar günstiger als ein Hostel war. Dort war auch noch ein Zimmer frei (hier ist gerade Regenzeit und die Hauptsaison ist in der Trockenzeit). Wie wir uns über dieses Zimmer gefreut haben! Man lernt die Kleinigkeiten wirklich zu schätzen, wie z.B fließendes Wasser, Strom, Klo und Dusche direkt zur Verfügung zu haben und auch den Kühlschrank, um mal nicht lauwarmes Wasser zu trinken :) Heute sahen wir uns dann ganz entspannt Darwin an. Es ist kleiner, als ich mir vorgestellt habe, deswegen konnten wir aber auch alles, was wir sehen wollten, heute angucken. Wir spazierten durch mehrere Parks, sahen uns den Hafen an und gingen ein bisschen shoppen. Wir unterschätzen nur leider die Hitze. Jeder Schritt ist eigentlich fast schon anstrengend, weil es so heiß ist. Und wir haben uns dieses Mal auch beide einen Sonnenbrand geholt. Nachmittags machte es sich dann aber doch bemerkbar, dass wir uns in der Regenzeit befinden und es fing in Strömen an zu regnen. Das war eine gute Abkühlung :)

 

Morgen geht es weiter in den Kakadu National Park und dann zurück ins Outback, um zum Uluru zu fahren!

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