Uluru & Adelaide

Sonntagmorgen gingen wir in Alice Springs noch in einen Gottesdienst in die Baptistengemeinde. Der Gottesdienst war ganz gut und die Leute der Gemeinde sehr herzlich. Ich mochte vor allem, dass so viele verschiedene Leute aus verschiedenen Kulturen und Ländern da waren. Wir saßen neben einem Ehepaar, das vielleicht Anfang 40 war und zwei kleine Kinder hatte. Sie luden uns spontan zum Mittagessen nach dem Gottesdienst ein und wir nahmen die Einladung dankbar an, weil wir das Fast Food so langsam nicht mehr sehen können ;) Und es war so gut! Wir hatten ein richtig leckeres Essen und  total gute Gespräche mit dem Ehepaar. Sie wohnen im sozialen Brennpunkt, wo auch viele Aborigines leben und haben uns viel über deren Kultur erzählt und erklärt. Was ich richtig gut fand, war aber, dass sie mit ihnen nicht nur nebeneinander leben, sondern Freundschaften aufgebaut haben. Am Ende haben sie noch für uns gebetet und uns sogar Geld zugesteckt. Richtig krass so eine Gastfreundschaft und Großzügigkeit! Danach fuhren wir los zu einem vermutlichen Highlight der Australienreise : dem Uluru. Wir brauchten ca. fünf Stunde und als wir dachten, wir hätten den Berg entdeckt, waren wir schon begeistert. Es stellte sich nur heraus, dass der Berg, den wir bestaunten, noch gar nicht der Uluru war ;) Weiter ging es also erstmal durch den einzigen kleinen Ort, der noch vor dem Nationalpark liegt: Yulara. Hier hat es uns total gut gefallen. Überall  rote Erde und alles total gepflegt. Um in den Nationalpark reinzukommen, muss man 25 $ pro Person bezahlen, aber ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Es war mittlerweile abends und wir wollten den Berg bei Sonnenuntergang angucken, wofür es extra ausgeschilderte Plätze gibt, die sich besonders gut dafür eignen. Da rund herum alles flach und Wüste ist, ragt der Berg sehr heraus und sieht vor allem im Licht des Sonnenuntergangs echt schön aus. Wir hatten auch noch das Glück, dass Vollmond war und dass es, sobald die Sonne untergegangen war und der Mond schien, immer noch genauso schön aussah. Wir sind anschließend im Dunkeln noch etwas um den Berg herum gefahren und haben in dem kleinen Ort wiedermal einen Schlafplatz im Wohngebiet gefunden. Am nächsten Morgen ging es früh raus, weil wir den Sonnenaufgang angucken wollten. Da entdeckte uns auch ein Nachbar, der mit Taschenlampe in unser Auto leuchtete - zum Glück erst dann :) Auch für den Sonnenaufgang gab es einen Platz, der allerdings ziemlich überlaufen war. Anschließend machten wir zwei kürzere Wanderungen an dem Berg bzw ein Stück weit drum herum. Dort wurde an vielen Stellen durch Schilder erklärt, wieso bestimmte Stellen für die Aborigines wichtig waren. Das war auch sehr interessant. Anschließend fuhren wir zu einem Kulturzentrum, wo mehr über den bestimmten Stamm erklärt wurde, dem der Uluru sozusagen gehört und danach fuhren wir zu Kata Tjuta. Das ist eine Reihe von Bergen, die kleiner sind aber von der Art so ähnlich wie der Uluru. Auch dort machten wir eine Wanderung, die allerdings etwas länger und auch anstrengender war, weil der Weg dort nicht befestigt war und man über Hügel klettern musste. Außerdem war es bereits ziemlich heiß, obwohl es erst 10 Uhr war. Um 11 Uhr wurde der Weg dann auch gesperrt, da es bereits über 36 Grad war. Das einzige Negative an der ganzen Erfahrung: die Fliegen. Ich weiß, ich hab sie jetzt schon oft erwähnt. Aber das hier war nochmal ne Steigerung, sodass es erwähnt werden muss :D Man hatte permanent ca 20 Fliegen am Körper und 10 im Gesicht, sodass viele Leute sich ein Netz für den Kopf kaufen, damit sie nicht so stören. Wir haben das nicht gemacht, aber zwischendurch hätte man wahnsinnig werden können ;)

Anschließend fuhren wir wieder durchs Outback in Richtung Adelaide und sahen dabei einen wunderschönen „Mondaufgang“. Schlafen wollten wir in dem kleinen Örtchen Coober Pedy, das aussieht wie eine Mondlandschaft. Mitten in der Wüste. Das war aber mal wieder gar nicht so einfach, da wir durch die Straßen fuhren, um einen Schlafplatz zu finden, dabei aber anscheinend zu auffällig waren. Wir wurden von der Polizei angehalten, die wissen wollte, was wir machen und uns schließlich zu einem Campingplatz führte. Der hatte allerdings schon zu, wegfahren konnten wir aber auch nicht mehr, weil die Polizei uns dann vermutlich wieder angehalten hätte. Also haben wir einfach da geschlafen und wollten am nächsten Morgen bezahlen. Das gab ein bisschen Ärger und Strafgebühr. Am nächsten Tag ging es weiter und ich fragte in einem Hostel nach, ob ich deren Book Exchange (ein Bücherregal, wo man ein Buch abgeben und dafür ein anderes mitnehmen darf) benutzen darf. Der Mitarbeiter hat sich auf diese Frage hin vor mir aufgebaut und mich mehr oder weniger angeschrien. Das war auch nicht so nett ;) Weiter ging es dann also ohne Buch durch die Wüste. Je südlicher wir kamen, desto mehr veränderte sich auch die Landschaft. Wir sahen Wüste mit hohen Bergen und Salzseen, die allerdings ausgetrocknet waren, sodass nur eine weiße Fläche übrig blieb. Unseren Mittags-Stop hatten wir in Port Augusta und ab da waren wir eigentlich auch schon raus aus dem Ostback - zu unserer Erleichterung. Es hat alles geklappt, das Auto ist nicht stehen geblieben und genug Wasser hatten wir auch. Wir fuhren vorbei an riesigen Kornfeldern und nach und nach kamen immer mehr Autos und wieder mehr Leben. In Adelaide angekommen, machte sich bemerkbar, dass Australia Day war, indem wir Musik von einer Bühne hörten. Also parkten wir und liefen der Musik entgegen. In einem Park war eine große Bühne aufgebaut und viele Essendstände. Viele Leute saßen auf der Wiese. Wir hörten uns das Konzert an und am Ende gab es noch ein Feuerwerk, das war ziemlich cool. Generell ist unser erster Eindruck von Adelaide ziemlich gut :) Wir haben uns heute den Strand und die Gegend drum herum angeguckt. Es war schön wieder am Meer zu sein! Danach waren wir noch auf dem Central Market. Das ist eine Markthalle, wo man alle mögliche Lebensmittel kaufen kann. Den Rest des Tages verbrachten wir damit eine Bibliothek fürs freie Wlan zu finden ;)