Fiji (Nadi, Bounty Island, Nacula)

Fiji, der wohl glücklichste Ort auf der Welt. Zumindest kam es mir so vor. Während Bora Bora atemberaubend schön war, überzeugte uns Fiji mit seinen herzerwärmenden Einwohnern. Auch wenn durch den Zyklon viel zerstört wurde und es anschließend viel Arbeit gab alles wieder aufzubauen, die Einwohner Fijis verlieren ihre Lebensfreude nicht. Und die ist zum Glück ansteckend. Zum ersten Mal überkam mich ein bisschen Traurigkeit als wir weiterzogen, hätte ich es doch noch eine Weile hier gut aushalten können. Auch wenn wir uns allein schon durch unser Aussehen schnell als Touristen zu erkennen waren, haben wir uns nicht wie Fremde gefühlt und die Einwohner waren stets bemüht, dass wir uns Zuhause und als Teil ihrer Familie fühlen. Eine gewisse Verbindung entstand auch dadurch, dass hier viele Christen zu leben scheinen. So lief in der Bar im Hostel oder auf der Fähre christliche Musik, wie zum Beispiel Hillsong. Dass wir die ganze Zeit über traumhaftes Wetter hatten, tat natürlich sein übriges.

Die ersten Tage verbrachten wir in Nadi, bis wir rausgefunden hatten, was wir denn auf Fiji überhaupt sehen wollen. Wir sahen keinen Sinn darin alles vorher zu planen, weil es schwer war herauszufinden, wie weit die Zerstörung durch den Zyklon reichte. Wir waren dort in einem Hostel direkt am Strand, das zwar einfach aber völlig ausreichend war und eine sehr herzliche Atmosphäre hatte. Die Zeit verbrachten wir wie erwähnt zum größten Teil mit der Planung der nächsten Tage. Nach vielem Überlegen entschieden wir uns schließlich den sogenannten „Bula Combo Pass“ zu buchen. Damit konnten wir 5 Tage lang die Fähre benutzen, die zwischen den beiden Inselgruppen Mamanucas und Yasawas täglich hin und her fährt und hatten außerdem die Unterkunft und Verpflegung mit dabei. Da man in jeder Unterkunft mindestens 2 Nächte bleiben musste, entschieden  wir uns dazu 2 Inseln zu besuchen. Wir hatten allerdings nicht viel Zeit zu Überlegen, da es am nächsten Tag schon losgehen sollte und so entschieden wir uns spontan für je eine Insel der beiden Inselgruppen.

Unser erster stop, ca. 30 Minuten mit der Fähre von Nadi entfernt, war Bounty Island. Und diese Insel eroberte mein Herz im Sturm. Als wir uns mit dem Boot näherten wurden wir schon mit Gesang der Mitarbeiter begrüßt (das ist hier so Tradition und man erlebt das eigentlich bei jeder Insel, bei der man strandet). Die Insel besteht nur aus Sand, also keine Straßen und keine Autos, und ist so klein, dass wir sie in 30 Minuten umrunden konnten. Außerdem besteht sie nur aus dem Resort und ansonsten Busch. Wir hatten dort eine kleine Hütte (hier heißt das Bure) für uns und verbrachten den Tag am Pool, im Meer oder mit den kostenlosen Angeboten der Mitarbeiter wie Fische und Schildkröten füttern. Abends nach dem Abendessen haben die Mitarbeiter wieder für uns gesungen (am Sonntag der Kirchenchor) und an unserem letzten Abend wurden wir auf die Bühne geholt, damit sie uns unser Abschiedslied singen konnten.

Um zu unserer zweiten Insel, Nacula, zu gelangen, fuhren wir 4 Stunden mit der Fähre, da dies die nördlichste Insel der Yasawas ist. Das hatten wir uns absichtlich so ausgesucht, damit wir zumindest alle Inseln mal gesehen haben. Dabei fiel uns auf, dass die Yasawas nicht aus kleinen Inseln bestehen, sondern etwas größeren, bergigeren und grüneren Inseln. Unser Resort namens Safe Landing lag wieder direkt am Strand (wie eigentlich alle Resorts auf den Inseln), hier hatten wir allerdings nicht die ganze Insel für uns, aber dafür die Bucht :) Wir hatten dieses Mal auch eine Bure, direkt am Strand mit Blick aufs Meer (auf Bounty hatten wir Gartenblick), was wir sehr genossen. Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, da ich dachte, dass es bestimmt nicht nochmal so schön wie auf Bounty Island wird, genossen wir sehr die entspannte Atmosphäre. Überall, auch direkt vor unserer Hütte, hingen Hängematten, von denen man direkt aufs Meer sehen konnte und so den ganzen Tag entspannen konnte. Das Meer sah hier auch noch um einiges schöner aus als auf Bounty Island, mehr Farben und türkiser. Außerdem waren wir hier nur 16 Gäste, sodass wir schnell ins Gespräch kamen und eine gute Atmosphäre unter den Gästen herrschte. Wir lernten zum Beispiel einen 80-jährigen Mann aus Amerika kennen, der seit 25 Jahren auf der Reise und noch fit wie ein Turnschuh ist. Er verbringt die meiste Zeit des Tages mit Schnorcheln und erzählte uns Geschichten, die er in der ganzen Welt erlebt hat. Bei manchen der Geschichten ist es eigentlich ein Wunder, dass er noch lebt (z.B. wurde er mal fast von einem weißen Hai erwischt). Außerdem konnten wir am letzten Abend einen Sternenhimmel bestaunen, wie ich ihn so noch nie gesehen habe - traumhaft! Ein weiteres kleines Highlight, war das Teehaus, in dem wir Kaffee und Kuchen von einem Einheimischen bekommen haben, richtig lecker! Letztendlich hat sich diese Insel für uns also auch total gelohnt und im Nachhinein kann ich gar nicht mehr sagen, welche ich besser fand. Auch hier gab es also einen Abschied schweren Herzens.

Den letzten Tag verbrachten wir dann wieder in Nadi, wo wir ein Upgrade bekamen und statt in dem Hostel, in dem wir vorher schon waren, im Hotel nebenan geschlafen haben. Das war auch nicht schlecht :)

 

Weiter geht es für uns nun nach Bali, wo wir 8 Wochen verbringen werden. Wir haben 3 Wochen zum Reisen und 5 Wochen, in denen wir bei YWAM mithelfen werden.

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