Ubud

Nachdem wir 2 Tage in Kuta verbracht hatten, zogen wir mit einem Shuttle-Bus weiter ins ca. 1 - 1 1/2 Stunden entfernte Ubud. Und hier gefiel es uns schon um einiges besser: nicht so laut, nicht so stickig, man fühlt sich nicht so be- und gedrängt und es schien nicht alles einfach viel zu viel zu sein. Wir konnten uns also ein bisschen von unserem Kulturschock erholen, wobei wir vermutlich trotzdem noch nicht ganz durch sind ;) Mit Sack und Pack auf dem Rücken zogen wir dann los, um unsere 1 km entfernte Unterkunft zu finden. 1 km kann einem allerdings sehr lang vorkommen, wenn der Weg nicht so gut ausgebaut, das Gepäck schwer und es heiß ist. Wir wurden auch oft angesprochen und gefragt, ob wir eine Unterkunft oder ein Taxi brauchen, wobei ein einfaches "Nein" hier aber zum Glück akzeptiert wurde. Das war echt viel angenehmer! Es gibt hier auch mehr richtige Läden und nicht so viele Straßenstände (abgesehen vom Markt). Unser erster Eindruck von Ubud war also schonmal ganz gut, da es auch um einiges grüner und einfach ruhiger ist. Die erste Herausforderung war dann unsere Unterkunft zu finden, die mitten auf dem Markt war. Als ein Mann uns dann fragte, was wir suchen und ich es ihm erzählte, führte er uns in einen Hinterhof, an den Einheimischen vorbei, ein paar Treppen hoch in unser Zimmer. Das verwirrte uns erstmal, weil wir nicht wussten, ob wir wirklich in der richtigen Unterkunft gelandet waren und uns das alles etwas komisch vorkam, aber anscheinend waren wir richtig. Allerdings gefiel uns das Zimmer nicht so richtig gut, aber für 2 Nächte war es in Ordnung. Wir verbrachten den Tag dann damit durch die Straßen zu schlendern und uns alles mal anzugucken. Auch sehr gut gefallen hat uns, dass es hier sehr viele Restaurants und Cafés gibt, die gut, aber immernoch günstig sind. Da wir insgesamt 5 Tage in Ubud waren, konnten wir da so einiges testen :) Am ersten Abend gingen wir außerdem zum Palast in Ubud, um uns eine balinesische Tanzshow anzugucken. Auch da merkten wir, dass wir doch aus einer sehr anderen Kultur kommen ;) Es war auf jeden Fall interessant anzusehen, vor allem die aufwendigen Kostüme, aber diese Art Tanz und auch die Musik dazu waren eher ein bisschen verstörend und nicht das, was wir als ästhetisch empfinden würden. Die Musik besteht daraus, dass 20 Männer eine Art Xylophon spielen, wobei wir darin keine Melodie oder Struktur erkennen konnten :) Der Tanz besteht aus langsamen Bewegungen und am wichtigsten dabei sind glaub ich die weit aufgerissenen Augen, mit denen die Emotionen vermittelt werden sollen. Wir sahen uns außerdem den Markt an, der auch ganz interessant, aber ziemlich voll war. Am nächsten Tag machten wir uns auf in den 1 km entfernten Affenwald. Dort leben 600 Affen und es gibt außerdem ein paar Tempel. Man kann sich am Anfang auch Bananen kaufen, um die Affen zu füttern, aber als wir sahen, wie man von denen dann angesprungen wird, haben wir uns dagegen entschieden ;) Ich hatte ehrlich gesagt ziemliche Angst vor den Affen, weil ich schon so ein paar Geschichten gehört hatte, dass die nicht immer so freundlich sind. Und so hab ich versucht, mich eher fern zu halten, aber das ging eigentlich kaum, weil sie überall waren und auch gerne auf einen drauf gesprungen sind. Der Wald selber war echt schön, es gab einen Wasserfall und alles, war sehr schön gemacht. Als wir uns kurz hinsetzten, um eine Pause zu machen, kam dann auch direkt ein Affe und sprang auf meinen Schoß. Das fand ich erstmal doch gar nicht so schlimm, doch als er meine Tasche entdeckte und merkte, dass ich nichts zu essen für ihn hatte, wurde er ziemlich aggressiv und versuchte zu beißen (hat er aber nicht geschafft :) ). Ein paar Minuten später versuchte ein anderer Affe Sven zu beißen und neben uns wurde ein Mädchen gebissen. Man kann sich also vorstellen, dass ich froh war, als wir aus dem Wald wieder raus waren. Am Tag danach fuhren wir mit dem Taxi (was hier ja auch sehr günstig ist) zu den Reisterassen nach Tegallalang. Dort war es wirklich total schön, alles war grün und man konnte durch die Reisfelder spazieren. Was allerdings wieder ein bisschen blöd war: ich hatte vorher gelesen, dass man Eintritt zahlen muss, sodass wir 2 Tickets kauften. Die Tickets stellten sich anschließend als Parktickets raus, die wir ja überhaupt nicht brauchten. In den Reisterassen selber gab es leider auch das ein oder andere Ärgernis. So stellte sich eine Frau uns zum Beispiel mittendrin in den Weg und sagte, dass wir nur weitergehen dürfen, wenn wir eine "Spende" bezahlen. Auch nach jeglicher Diskussion, dass eine Spende ja eigentlich freiwillig sei, wollte sie uns nicht durchlassen (und konnte auf einmal kein Englisch mehr) und so mussten wir zahlen. Ein paar Minuten später kam die nächste Person, die eine Spende wollte. Aber da weigerten wir uns dann doch und gingen einfach vorbei. Ein Erlebnis auf diesem Ausflug versetzte uns allerdings einen ziemlichen Schock: Kurz nachdem wir aus dem Taxi gestiegen waren, merkten wir, dass wir Svens Handy im Auto vergessen hatten. Da wir nun aber schonmal da waren, sahen wir uns trotzdem noch die Terassen an und schickten ein Gebet los, dass wir das Handy irgendwie wieder bekommen würden. Als wir wieder zurück nach Ubud wollten, war es erstmal gar nicht so leicht ein Taxi zu finden, weil der Taxifahrer aus Ubud normalerweise wartet und einen wieder zurückbringt. Wir wollten ursprünglich aber gerne die 9 km laufen (was im Nachhinein auch nicht so eine tolle Idee war), von daher war unser Taxifahrer (der ja das Handy hatte) schon weg. Letztendlich fanden wir aber jemanden, der uns fahren konnte und als wir zurück in Ubud waren, gingen wir direkt zurück zu dem Platz, wo wir ins Taxi gestiegen waren. Dort saßen noch einige weitere Taxifahrer, die uns erklärten, dass besagter Fahrer gerade unterwegs sei und sie keine Handynummer von ihm hätten. Nachdem das Gespräch 2 Minuten weiterging hatten sie auf einmal doch eine Nummer und konnten ihn erreichen. Sie sagten, er wisse nicht, ob er das Handy habe und wir sollen eine Stunde warten. Wir warteten dann 2 Stunden und als er ankam, sah ich ihm in seinem Gesicht schon an, dass er das Handy hatte und uns wiedergeben würde ;) Er versuchte erst ein bisschen uns auszutricksen, gab es uns dann aber Gott sei Dank wieder, weil er, wie er uns erklärte, an Karma glaube. Wie auch immer, wir sind froh, dass alles gut ausgegangen ist :) Nach 2 Nächten haben wir übrigens die Unterkunft gewechselt, weil sie uns ja nicht so gut gefiel, aber da die nächste Unterkunft, in der wir auch 2 Nächte waren, dann voller Schimmel war, war das vielleicht nicht die beste Entscheidung. 

Morgen geht es weiter über ein paar Zwischenstops nach Amed :)

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Kommentare: 1
  • #1

    Katja (Sonntag, 20 März 2016 23:59)

    Richtig krass, dass ihr das Handy wiederbekommen habt! 0.0