Während wir beim letzten Blogpost noch damit beschäftigt waren, uns hier einzuleben und zurecht zu finden, fühlen wir uns inzwischen richtig wohl hier. Wir haben uns gut eingelebt und genießen es, so viele Menschen um uns rum zu haben, bei den Veranstaltungen dabei zu sein und mal wieder eine Aufgabe zu haben. Es ist außerdem auch eine gute Pause für uns, da wir inzwischen ein kleines bisschen reisemüde geworden waren, wie wir letztens feststellten. Aber jetzt freuen wir uns schon richtig, nach den 5 Wochen hier noch mehr von der Welt zu sehen und verbringen einige Zeit damit die weitere Route zu planen.
Was war diese Woche so los?
Unser Visum musste verlängert werden. Insgesamt muss man dafür 3 Mal zum Immigrationsbüro, einmal um den Antrag zu stellen; einmal um ein Foto und Fingerabdrücke zu machen und um zu bezahlen und ein drittes Mal um den Pass mit dem verlängerten Visum abzuholen. Die ersten 2 Termine haben wir hinter uns und es hat alles sehr gut geklappt (auch wenn es etwas komplizierter war als wir dachten; Gott sei Dank ist ein indonesischer Mitarbeiter mitgekommen, sodass er uns helfen konnte). Dienstag werden wir dann unseren Pass abholen und hoffentlich unser verlängertes Visum haben.
Dann waren wir diese Woche auch zum ersten Mal bei den Ministries dabei, nämlich Putra Pintar und Traffic Lights Ministry. Ersteres ist ein Dienst für die Kinder aus der Umgebung des Zentrums. Sie können jeden Dienstagnachmittag für 2 Stunden kommen und bekommen Englisch- und Matheunterricht. Diesen Dienstag war jedoch Spielenachmittag, sodass einfach mit den ca. 30 Kindern Spiele gespielt wurden und am Ende gab es noch ein biblisches Theaterstück. Wir halfen so gut es ging bei den Spielen mit, allerdings ist das dadurch, dass die Kinder kein Englisch können, gar nicht so einfach. Besonders bewegend fanden wir als ein Mitarbeiter den Kindern am Ende gezeigt hat, wie man betet und wie die Kinder sich von uns verabschiedet haben. Als Zeichen für Achtung vor Älteren, geben sie einem die Hand und führen die Hand des Älteren dann an ihre Stirn, manche fassen sich danach noch ans Herz, um zu zeigen, dass die Geste von Herzen kommt. Sehr süß, vor allem weil das wirklich alle 30 Kinder gemacht haben. Als Dank sozusagen. Mittwochabend waren wir dann beim Traffic Lights Ministry. Dies ist eine Arbeit für die Kinder, die der untersten Kaste angehören und auf einer Verkehrsinsel in Kuta um Geld betteln. Die Mitarbeiter nehmen sich einfach Zeit für die Kinder, um ihnen Wertschätzung zu vermitteln, da sie meistens ignoriert werden. Schon die Fahrt dorthin war aufregend, weil Sven und ich jeweils von einem Balinesen auf dem Roller mitgenommen wurden. Die Fahrt war ziemlich schnell und zwischendurch mussten wir uns an Reisebussen vorbeiquetschen. Meine Stimmung schwankte zwischen "Wie cool ist das denn" und "Gleich bin ich tot" :) Dort angekommen, bot sich ein schon ziemlich erschreckendes Bild. Da war ein ca. 5 jähriges Mädchen mit einem 7 Monate alten Baby auf dem Arm, das an der sehr stark befahrenen Straße bettelte. Es waren an dem Abend nicht viele Kinder da, sodass einer der Mitarbeiter uns mehr über das Leben dieser Kinder erzählen konnte, was echt interessant war. Am Ende haben wir mit ihnen UNO gespielt, was sehr cool war, da wir die einzigen beiden waren, die kein Bahasa (indonesisch) sprechen können und wir dadurch die Chance hatten auch mit den Kindern in Kontakt zu kommen.
Ansonsten haben wir beide jeweils 3 Mal in der Küche mitgeholfen (aber nicht gleichzeitig), was auch cool war, weil wir immer mit verschiedenen Leuten zusammen eingeteilt sind und sie dadurch kennenlernen konnten. Es haben sich auch schon richtig gute Gespräche ergeben :) Wir haben außerdem inzwischen den anderen deutschen Freiwilligen kennengelernt, der witzigerweise aus der Kirche von Svens Opa kommt. Klein ist die Welt manchmal :)
Unsere Freizeit verbringen wir mit Reiseplanung, Spaziergängen am Strand, hier und da ein paar Phrasen auf Bahasa lernen, Musik machen oder mit den anderen zusammen etwas unternehmen (z.B Ausflüge zu Starbucks ;) oder wie heute zu einem Pool - dorthin sind wir übrigens zum ersten Mal selbst Roller gefahren, hat gut geklappt und Spaß gemacht). Das Event der Woche war der Karaokeabend gestern. Der wurde von den Studenten der DTS organisiert und diente zum Fundraising für die Auslandseinsätze. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß :)
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