YWAM Bali Woche 4

Unsere nun schon vorletzte Woche auf Bali - die Zeit rast mal wieder :)

Der Start (also das letzte Wochenende) war allerdings ein bisschen schwierig. Der Abschied von den Studenten fiel schwer und wir mussten uns erst daran gewöhnen, nicht mehr so viele Leute um uns zu haben (oder eher nicht mehr so viele Leute, mit denen wir uns gut verstehen). Dadurch, dass sie nun weg waren, waren wir auch mehr mit der indonesischen Kultur konfrontiert, da wir fast nur noch unter Einheimischen waren. Das war nicht immer so leicht, vor allem wenn es um Kommunikation geht. Wir sind in Deutschland grundsätzlich klare und direkte Kommunikation gewohnt, das ist hier nicht ganz so. Ein Beispiel vom Wochenende: Wir wurden gefragt, ob wir dabei helfen können, die Zimmer für das nächste Team fertig zu machen. Wir willigten ein und machten aus, dass wir das zusammen mit der Mitarbeiterin am nächsten Nachmittag erledigen würden. Vielleicht war es nicht so gut, keine Uhrzeit auszumachen, aber so warteten wir erstmal den ganzen Nachmittag, dass es losgehen würde. Irgendwann stellten wir fest, dass die Mitarbeiterin schon dabei war, die Zimmer zu putzen. Obwohl es so abgesprochen war, sagte sie uns nicht Bescheid. Wir fragten dann, ob wir helfen können. Das wollte sie aber nicht und sagte uns, dass wir nach dem Abendessen helfen sollen. Kurze Zeit später, fragte jemand anderes sie, ob er helfen kann, was sie dieses Mal bejahte. Nach dem Abendessen gab es somit auch nichts mehr für uns zu tun. Das war etwas frustrierend, weil wir den halben Tag darauf gewartet hatten. Aber so ist das manchmal mit unterschiedlichen Kulturen. Die Gelegenheit die Zimmer zu putzen, bekamen wir dann aber doch noch zwei Tage später und so viel Schimmel, wie wir da aus den Schränken geputzt haben, hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen ;)

Es hat tatsächlich geklappt, dass wir den Roller der Studentin übernehmen konnten (Dank Svens Verhandlungsgeschick sogar zu einem richtig guten Preis) und so konnten wir diese Woche auch einiges mehr unternehmen. Inzwischen fühle ich mich richtig wohl auf dem Roller und es macht mir sogar Spaß :)

So waren wir zum Beispiel nochmal bei dem Pool, der zu dem Apartment der australischen Studentin gehört, oder auch endlich mal shoppen. Für manche mag das unglaublich klingen, aber das letzte Mal shoppen war ich im September (!) und ich glaube bei Sven ist es noch länger her. Dementsprechend haben wir uns natürlich darüber gefreut, dass wir erfolgreich waren (auch wenn wir dadurch, dass wir bei H&M eingekauft haben, nicht wirklich zu Bali-Preisen geshoppt haben). In einem anderen Laden haben wir allerdings festgestellt, dass die Männer T-shirts mit aufsteigender Größe nicht länger, sondern nur breiter werden - das liegt vermutlich daran, dass die meisten Asiaten nicht zu den größten Menschen der Welt gehören ;) Wir sind außerdem zu einer Klippenspring-Stelle gefahren, wo wir an Kühen vorbei durch die Wildnis fahren mussten. Springen war allerdings fast unmöglich, weil die Wellen extrem hoch waren und einen vermutlich gegen die Felsen geschleudert hätten (aber wir wissen wohl alle, dass ich so oder so nicht gesprungen wäre). Heute Morgen waren wir zusammen mit Markus, dem anderen deutschen Freiwilligen, in Kuta am Strand und die Jungs sind eine Runde surfen gegangen - sah auf jeden Fall nach Spaß aus :)

Auch von den Aufgaben der Base aus, konnten wir diese Woche etwas mehr helfen. Dienstag haben wir zum Beispiel geholfen Englischunterricht für Kinder der 6. Klasse zu geben. Das hat echt Spaß gemacht, weil man das Gefühl hat, dass die Kinder unbedingt etwas Neues lernen wollen.

Mittwochabend waren wir dann wieder bei den Straßenkindern dabei und das war auch total gut. Dieses Mal waren so ca. 6-8 Kinder da und man hat gemerkt, wie die Kinder unsere Nähe gesucht haben. Wir haben mit Ihnen gespielt oder auch einfach nur mit ihnen rumgealbert und ich glaube es war sowohl für sie, als auch für uns eine sehr schöne Zeit. Donnerstag haben wir dann zusammen mit einigen Leuten der Base die Straße vor dem Gebäude saubergemacht. Das Gelände nebenan gleicht wohl eher einer Müllhalde und so war es etwas herausfordernd, den Gestank auszuhalten. Der Nachbar hat sich aber gefreut, er war so inspiriert, dass er irgendwann selbst mitgeholfen hat. 

Soweit zu dieser Woche. Da wir am Wochenende alle frei haben, haben wir (Markus, Sven und ich) beschlossen spontan nach Nusa Lembongan zu fahren. Das ist eine kleine Insel neben Bali, die ich sowieso eigentlich gerne noch sehen wollte. Wir werden Morgen früh dort hinfahren und Sonntagabend wieder zurückkommen. Davon werden wir dann aber im nächsten Blogpost berichten.

 

Achja, wer sich fragt, wie die Woche mit so vielen Kindern auf dem Flur war. Eigentlich erstaunlich gut - nur heute haben die Kids nicht so einen guten Tag. So schreibe ich diesen Eintrag mit durchdringendem und permanentem Kindergeschrei als Hintergrundgeräusch ;) 

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