Unsere letzte Woche hier in Bali begann mit einem Ausflug auf die Insel Nusa Lembongan. Samstagmorgen fuhren wir mit dem Roller erstmal nach Sanur - unsere weiteste Rollerfahrt bisher und es ist super gelaufen; es war vor allem angenehm, morgens zu fahren, weil es da noch nicht ganz so heiß war. Die Tickets hatten wir durch eine Mitarbeiterin der Base schon vorher organisiert und dank ihrer Hilfe, mussten wir weniger als die Hälfte des normalen Preises bezahlen - richtig gut! Die Fahrt mit dem Speedboat dauerte ca. 30 Minuten und bescherte uns so einigen Nervenkitzel, weil die Wellen extrem hoch waren, sodass man mit dem Boot immer wieder geflogen und auf das Meer geprallt ist und dachte "hoffentlich bricht das Boot nicht durch". Spaß hat es aber auch gemacht :) Achja, zwischendurch ist der Motor kaputt gegangen, aber wir sind trotzdem gut angekommen. Auf der Insel angekommen, bezogen wir unsere Unterkunft und machten uns auf die Suche, nach einem Roller. Dank des Verhandlungsgeschicks der beiden Männer hatten wir dann auch relativ schnell ein gutes Angebot und konnten die Insel erkunden. Die Herausforderung dabei war allerdings, dass man die Straßen kaum als solche bezeichnen konnte, es waren eher Schlaglöcher mit kurzen Abschnitten von normaler Straße ;) Außerdem haben wir keinen Helm bekommen und haben dann einfach gehofft, dass wir nicht vom Roller fliegen. Wir wussten anfangs nicht, ob es sich wirklich lohnen würde, einen Roller zu mieten, doch das hat es. Die Strecken, die wir gefahren sind, waren total schön. Überall grün und immer wieder Ausblick aufs Meer. Zuerst fuhren wir auf die Nachbarinsel Nusa Ceningan, die relativ klein ist und durch eine schmale Brücke (die wackelt, während man drüber fährt) mit Nusa Lembongan verbunden ist . Dort sahen wir uns die Blue Lagoon an, die wirklich schön war und stärkten uns im Restaurant direkt an den Klippen mit Blick auf die hohen Wellen und die Surfer, die versuchten, sie zu bewältigen. Zu dem Restaurant gehörte auch eine Stelle zum Klippenspringen, was man allerdings bezahlen musste, weswegen die Jungs dann doch darauf verzichteten. Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Lembongan zu einem Strand namens Dream Beach. Der ist ziemlich klein, aber auch ziemlich schön. Allerdings sind auch dort die Wellen schon direkt am Strand so hoch, dass ich mich nicht ins Wasser getraut habe. Den Rest des Tages fuhren wir mit dem Roller an der Küste entlang, auf der Suche nach einem Strand, der schön ist und wo man gleichzeitig gut Schwimmen kann. Haben wir leider nicht gefunden, man kann nicht alles haben :) Wir beendeten den Tag dann mit einem Essen direkt am Strand beim Sonnenuntergang - auch sehr schön. Für den nächsten Tag hatten wir eine Schnorcheltour gebucht. Auch während der Fahrt zu den verschiedenen Punkten, an denen wir Schnorcheln sollten, waren die Wellen wieder sehr hoch. Das sorgte aber auch für eine ziemlich spektakuläre Kulisse während der Fahrt, wenn wir zum Beispiel an hohen Felsen vorbeigefahren sind und die Wellen sich dort gebrochen haben. Außerdem haben wir während der Fahrt Delfine gesehen. Darüber habe ich mich total gefreut, weil ich noch nie tagsüber in der freien Natur Delfine gesehen hatte :) Die Schnorchelspots selber waren unterschiedlich gut. Beim ersten sollten wir Rochen sehen, die waren allerdings nicht da. Dafür war das Wasser extrem kalt, die Wellen immernoch hoch und man musste versuchen nicht gegen die Felsen geschleudert zu werden, nicht unter ein Boot zu kommen und nicht zu ertrinken. Da konnte man sich dann nicht so gut auf das Schnorcheln konzentrieren ;) Gesehen hat man da aber sowieso nicht viel. Zwei weitere Spots waren dahingegen echt schön (auch wenn wir mal wieder von Bora Bora verwöhnt sind und wahrscheinlich nichts vergleichbares mehr sehen werden) und ich hab zum ersten mal einen Clownfisch (Nemo!) gesehen :) Bei der letzten Stelle zum Schnorcheln hatten wir ein krasses Erlebnis. Wir drei sind ins Wasser gesprungen und irgendwie sehr schnell vom Boot weg gekommen. Alle anderen waren noch nah beim Boot. Wir beschlossen also auch lieber wieder zurück zu schwimmen, aber es ging nicht. Egal wie sehr wir uns anstrengten, wir kamen nicht mehr zum Boot zurück und waren in eine Strömung geraten. Ich hab schon oft davon gehört, konnte es mir aber vorher nicht vorstellen, dass man sich wirklich keinen Meter bewegt, egal wie sehr man sich anstrengt. Wir haben dann laut nach dem Boot gerufen, weil ich ein bisschen Panik hatte, dass sie uns vergessen (wir sind hier immerhin in Indonesien - da sind Sicherheitsstandards nicht immer vorhanden), was daraufhin auch Gott sei Dank kam und es ging alles gut aus. Nach so viel Aufregung verbrachten wir den restlichen Tag dann am Pool und fuhren abends wieder zurück zur Base.
Ansonsten haben wir diese Woche zum ersten und letzten Mal Englisch unterrichtet. Während wir das letzte Mal nur geholfen haben, sollten wir dieses Mal selber eine Unterrichtsstunde machen, was auch ganz gut geklappt hat (auch wenn wir nur ein Drittel geschafft haben und es etwas chaotisch war). Außerdem waren wir Mittwochabend das letzte Mal bei den Straßenkindern. Das war auch total schön, weil mich das kleine Mädchen vom letzten Mal (Ilo heißt sie) wiedererkannt hat und wir einfach eine richtig schöne Zeit bei und mit den Kindern hatten. Leider sind mir bei einem Spiel meine FlipFlops gerissen und weil das die einzigen Schuhe waren, die ich hatte, musste ich abends um 10 Uhr barfuß und von oben bis unten voll vom Schmutz der Straße neue Schuhe (und damit das 5. Paar während der Reise - ich sollte mir mal etwas stabileres suchen) kaufen. Das war etwas peinlich :)
Ansonsten waren wir noch beim Balangan Beach, weil der noch auf unserer Liste stand und dort (und auch schon die Fahrt dahin) war es auch richtig schön. So schwer es uns am Anfang fiel, Bali so richtig schön zu finden, umso mehr gefällt es uns inzwischen und wir sind froh, auch einige richtig schöne Stellen entdeckt zu haben.
Sven war außerdem noch mit ein paar Jungs beim Klippenspringen - dieselbe Stelle, von der wir das letzte Mal berichtet hatten.
Das war nun also unsere letzte Woche in Bali. Es war gut mal länger an einem Ort zu sein und wir hatten echt eine gute Zeit hier, was wir vor allem den vielen neuen Bekanntschaften zu verdanken haben. Morgen fliegen wir nach Singapur, wir sind schon gespannt, was uns dort erwartet.
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