Singapur

Ich weiß auch nicht so genau, woran es liegt, aber unser Abschied in Bali war etwas stressig, weil wir mal wieder viel zu spät dran waren, um unseren Flug noch zu erwischen. Hat am Ende aber alles geklappt und der Flug verlief auch gut. Die Begrüßung in Singapur war allerdings nicht so freundlich. Wir wollten mit dem Airport Shuttle zu unserem Hostel fahren und die verantwortliche Dame am Schalter versuchte uns die ganze Zeit zu einem Taxi zu überreden (was mindestens das Doppelte gekostet hätte) und verdrehte die Augen, als wir weiterhin auf den Shuttlebus bestanden. Wir kamen dann nachts irgendwann in unserem Hostel an, wo wir zum ersten mal zwei Betten im Schlafsaal gebucht hatten (weil Singapur im Vergleich zu den anderen südostasiatischen Ländern ziemlich teuer ist). Das war anfangs echt komisch, da wir ja nachts ankamen und überhaupt nicht sehen konnten, mit wem wir so in einem Zimmer waren. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass wir nur Deutsche im Zimmer waren und fast nur Männer (ich hab in der Dunkelheit irgendwie gedacht es wären nur Frauen). Mit denen haben wir uns aber ganz gut verstanden und es war auf jeden Fall mal eine coole Erfahrung, weil man gezwungenermaßen viel schneller Leute kennenlernt, die einem auch gute Tipps für die Weiterreise geben können. Gewohnt haben wir im Stadtteil Little India und man konnte sich wirklich vorstellen, dass es so ähnlich in Indien aussieht und zugeht. Es war viel los auf der Straße, alles war bunt und laut und vor allem im Food Court des Stadtteils tobte das Leben. Irgendwie waren aber so gut wie nur Männer unterwegs, wodurch ich mich etwas seltsam gefühlt habe. Wir begannen unseren Singapur-Trip mit einem Gottesdienst in der City Harvest Church, der in einer Mall stattfand. Dort war es so kalt, dass wir uns danach draußen erstmal aufwärmen mussten ;) Aber ansonsten war es gut. Anschließend fingen wir an, Singapur etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und waren erstmal völlig erschlagen von den ganzen Malls (ich hab noch nie so viele große Einkaufsmalls auf einmal gesehen), dem Luxus, den teuren Autos und der Sauberkeit (nichts davon findet man auf Bali). Zuerst gingen wir im Colonial District spazieren und sahen uns die alten Gebäude an und drehten anschließend eine Runde im Fort Canning Park (sehr zu empfehlen). Abends gingen wir zu den Gardens by the Bay, eine Art botanischer Garten mit einer großen Pflanzenvielfalt und futuristischen, beleuchteten Kunst-Bäumen. Davon waren wir echt begeistert, man hat sich ein bisschen wie in Disney-World gefühlt. Das Beste war, dass, als wir uns gerade bei den Bäumen für eine kurze Pause hinsetzten, die Lichtershow begann (was wir vorher nicht wussten), die auch echt cool war. Nach diesem ersten Tag fielen wir abends total kaputt ins Bett. Nachdem wir die letzten zwei Wochen nur mit dem Roller unterwegs waren, waren unsere Körper die Bewegung wohl nicht mehr gewohnt (und das ist bei der Hitze auch noch ein bisschen anstrengender). Wir müssen wohl erst wieder in den Reisemodus reinkommen :)

Den nächsten Tag starteten wir auf dem Dach des berühmten Marina Bay Sands Hotel. Um ein bisschen Geld zu sparen, haben wir im Internet zuvor rausgefunden, dass man gar nicht die 23 $ pro Person fürs Observation Deck bezahlen muss, sondern man geht einfach in die Skybar (keine Eintrittsgebühr), die direkt neben dem Infinity-Pool und damit noch über dem Observation Deck ist und kauft sich einen Drink. So bezahlt man nur die Hälfte :) Zum Mittagessen gingen wir dann durch Chinatown (beeindruckend kitschig ;) ) in ein Hawker Centre. Die gibt es in Singapur überall und das sind einfach große Hallen mit Essensständen, wo man sehr günstig lokales Essen kaufen kann. Den restlichen Tag verbrachten wir an der Orchard Road (Shoppingmeile), wo wir allerdings noch mehr erschlagen waren von den ganzen Shoppingmalls. Dort gibt es in einer Mall (Ion) auch einen Aussichtsturm (Ion Sky), zu dem man kostenlos kann und der noch höher als das Marina Bay Sands ist. Auch nach diesem Tag waren wir völlig fertig, obwohl wir dieses Mal sogar die U-Bahn genutzt haben (richtig gutes System für wenig Geld). An unserem letzten Tag in Singapur fuhren wir zum Macritchie Reservoir, wo es den sogenannten Tree Top Walk gibt. Das ist eine 250m lange Hängebrücke, die 250m über dem Boden ist. Allerdings musste man ziemlich weit laufen, um dort erstmal hinzukommen. Wir sind somit 7km durch den Regenwald gelaufen. Die Brücke hat sich so mehr oder weniger gelohnt, wir haben es uns spektakulärer vorgestellt. Das aufregendste waren die Affen, die um einen rumliefen und darauf warteten, dass man seinen Rucksack öffnet.

Von Singapur aus fuhren wir anschließend weiter nach Kuala Lumpur, wo wir uns im Moment befinden. Dazu nächstes Mal mehr.

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