Chiang Mai

Auf Chiang Mai hatte ich mich schon richtig gefreut, da ich vorher gelesen hatte, dass es dort viele kleine schöne Cafés gibt und so hatte ich eine lange Liste von Cafés, denen wir mal einen Besuch abstatten könnten (ca. 20 Stück; wenn wir in den 4 Tagen alle besucht hätten, wären wir wohl ins Kaffeekoma gefallen und unsere Reisefinanzen wären auch beträchtlich geschrumpft ;) ). Aber von vorne.

Wir fuhren auch dieses Mal mit dem Nachtzug, wo wir wieder eine entspannte und ruhige Fahrt hatten (13 Stunden glaube ich), allerdings war die Klimaanlage bis zum Anschlag aufgedreht und so war trotz Winterkleidung an Schlafen leider wieder nicht zu denken - das perfekte Transportmittel gibt es wohl eben nicht :) Unser Hostel lag etwas außerhalb der Altstadt, die noch immer von einer Stadtmauer umgeben ist und in der sich wohl die Hauptsehenswürdigkeiten befinden. Dort sahen wir uns dann auch 2 Tempel an, in denen eine Menge los war. Es wurde also nicht langweilig, das Treiben zu beobachten und die Tempel selbst überzeugten mit ihrem Gold und Glanz auch. Abends gingen wir zum Nachtbasar, der uns jetzt nicht so vom Hocker gerissen hat (eigentlich fast nur Touristen-Souvenir-Ramsch), dafür umso mehr der Nachtmarkt. Dort gab es viele Essendstände mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern, schöne Beleuchtung und Livemusik. Kein Wunder, dass es uns dort nicht nur einmal hinverschlagen hat.

Während wir den zweiten Tag mit Planungen und hin und her Überlegen, wo wir denn als nächstes hinwollen und wie wir am Besten dorthin gelangen, verbrachten, folgte ein ganz besonderer dritter Tag. Wir hatten nämlich eine Tour in das Elephant Jungle Sanctuary gebucht. Wir wollten unbedingt eine hautnahe Elefantenbegegnung erleben und in Chiang Mai gibt es ein riesiges Angebot. Die Schwierigkeit war nur, herauszufinden, wo die Elefanten auch gut behandelt werden. Wir wollten nicht auf ihnen reiten und sie eigentlich eher in einem natürlicheren Lebensraum erleben. Und von unseren Recherchen im Internet her, erschien das Elephant Jungle Sanctuary dies zu erfüllen. Wir wurden von unserer Unterkunft mit dem Songthaew abgeholt und lernten während der haarsträubenden Fahrt (wie immer; wenigstens war der Fahrer nicht betrunken, soll auch schon öfter bei den Fahrern von dieser Tour vorgekommen sein) unsere Gruppe kennen, mit denen wir uns gleich gut verstanden. Das Sanctuary liegt knapp 2 Stunden von Chiang Mai entfernt und man landet am Ende mehr oder weniger im Dschungel. Als wir ankamen, sollten wir zuerst das traditionelle Oberteil des Bergstammes Karen anziehen. Wenn die Elefanten uns sehen, würden sie dadurch angeblich erkennen, dass sie von uns etwas zu essen bekommen. Darauf folgte eine ca. 20 minütige Einführung und dann kamen die 7 Dickhäuter auch schon, unter denen sich auch - zur Freude aller - ein Babyelefant befand. Der erste Eindruck war wirklich überwältigend, weil Elefanten nunmal sehr groß und schwer sind und wir ohne Absperrung 2 Meter von ihnen entfernt saßen. Und dann ging es auch schon los. Jeder bekam Bananen oder Zuckerrohr in die Hand gedrückt, mit dem wir uns unter die Elefanten mischen sollten, um sie zu füttern. Dazu hat man dem Elefant einfach das Futter hingestreckt und der hat es dann mit seinem Rüssel genommen und in seinen Mund gesteckt. Wir (ca. 15 Leute) standen also zwischen 6 großen und einem kleinen Babyelefanten und versuchten nicht zertrampelt zu werden und die Elefanten zu füttern. Es war ein bisschen chaotisch, weil man sich immer umgucken musste, dass nicht ein Elefant rückwärts aus Versehen auf einen draufläuft. Außerdem waren sie ziemlich hungrig und sobald man Futter in seiner Hand hatte, wurde man vehement verfolgt :) Ich muss zugeben, dass ich ziemlichen Respekt vor den großen Tieren hatte und mich zuerst nicht so nah an sie herangetraut habe. Ich bin lieber dem Baby hinterhergelaufen (was aber ständig belagert war, weil natürlich jeder zu dem Baby wollte); es war wirklich richtig süß und total verspielt (so hat es zum Beispiel immer wieder versucht dem Pfleger den Schuh auszuziehen). Mit der Zeit verliert man aber mehr und mehr seine Angst und traut sich auch näher an die Elefanten ran. Sie fühlen sich übrigens viel haariger und borstiger an, als wir dachten :) Man konnte auch Fotos mit ihnen machen, wo sie einen mit ihrem Rüssel umarmt haben, sehr süß (der Rüssel ist übrigens extrem stark, der Elefant hätte mich locker damit hochheben können). Nach dem Füttern gingen wir ein Stück einen Abhang runter zu einer Marschgrube, um mit den Elefanten ein sogenanntes „Mud Spa“ zu haben. Sie mögen den Schlamm, da er sie vor Moskitos und der Sonne schützt. Wir gingen zuerst und die Elefanten folgten uns. Allerdings hat es etwas geregnet, sodass der Weg sehr rutschig war, was dazu führte, dass ein Elefant ausrutschte und voll auf uns zu schlitterte. Wir konnten zum Glück im letzten Moment noch zur Seite springen, sonst wären wir wohl platt gewesen. Da kamen mir doch etwas Zweifel, ob für unsere Sicherheit gesorgt ist und ob die Elefanten wirklich so viel Spaß an der Sache haben. Manche sind dann mit ihnen in den Matsch gegangen, wir haben aber lieber von der Seite zugeguckt, weil sie sich manchmal einfach zur Seite fallen gelassen haben und es ja sehr rutschig war, sodass auch hier die Gefahr bestand, vom Elefant zerquetscht zu werden. Außerdem benutzten sie die Grube auch als Klo - worin wir jetzt nicht unbedingt schwimmen wollten. Danach ging es ein paar Meter weiter in eine Art Bach mit klarem Wasser, wo wir die Elefanten waschen konnte. Dieses Mal sind wir auch mit ein bisschen Abstand mit reingegangen und haben uns mit ihnen eine Wasserschlacht geliefert, hier hatte ich auch mehr das Gefühl, dass sie Spaß an der Sache hatten. Es gab anschließend noch etwas zu essen und das war es dann auch schon. Insgesamt war es auf jeden Fall ein unvergessliches und ganz besonderes Erlebnis. Es war echt schön, solchen Tieren mal so nah kommen zu können. Ich hoffe nur, dass sie auch wirklich gut behandelt werden und dass es auch in Zukunft nicht zur Unfällen kommt.

Nach so viel Aufregung verbrachten wir den letzten Tag nochmal mit Dingen, die liegen geblieben waren und erledigt werden mussten und schafften es endlich in eins der Cafés - von 20 haben wir somit immerhin eins geschafft (was auch daran lag, dass wir am Anfang in der falschen Gegend gewohnt haben), das war dafür aber richtig schön :)

 

Das war also unsere Zeit in Chiang Mai. Nächster Stop : Kambodscha und damit Land Nr. 9 :)

 

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