Mui Ne & Nha Trang

Nach ziemlich langer Recherche, wie gefährlich das Busfahren in Vietnam denn jetzt wirklich ist, entschlossen wir uns dazu, das Risiko einzugehen und mit dem Bus bis zu unserem nächsten Stop zu fahren, dem kleinen Strandort Mui Ne. Unser erster Eindruck war ganz gut, auch wenn man nicht alle Restaurants etc. auf einem Fleck hatte und es etwas beschaulicher war. Es ist wohl eher eine Gegend für reichere Urlauber (was sich leider auch bei den Essenpreisen bemerkbar gemacht hat) und die meisten Urlauber sind Russen. Das war irgendwie ganz witzig, weil alles überall in Russisch übersetzt war und die Vietnamesen dort besser Russisch als Englisch sprechen konnten. Außerdem war es in Mui Ne gar nicht mal so warm. Es war einer der wenigen Orte, an denen wir draußen auch mal gefroren haben, was aber vermutlich auch am Regen lag, der die meiste Zeit fiel. Nachdem wir uns am ersten Abend einfach nur mal einen ersten Eindruck vom Ort verschafften, hatten wir uns für den zweiten Tag eine Jeep-Tour gebucht. In diesem hatten eigentlich mit Fahrer 7 Leute Platz: 2 vorne, 3 hinten und wir saßen im Kofferraum (ohne Heckscheibe). Aber hier läuft halt alles ein bisschen anders und so verwunderte es uns nicht allzu sehr als noch 2 dazu kamen, die einfach zu den anderen reingeschoben wurden (wortwörtlich - der Fahrer schob das Hinterteil des Mädels in das Auto und drückte dann die Tür zu :D). Da waren wir dann doch ganz froh im Kofferraum gelandet zu sein, den wir für uns hatten. Der erste Stop war der sogenannte Fairy Stream. Das ist ein kleiner, ganz flacher Bach, der über dem Sand fließt und durch den man zu großen roten Sandsteinformationen läuft. Auch wenn wir vorher gehört hatten, dass man in dem Bach aufpassen muss, weil man auch ab und zu mal einer giftigen Schlange begegnen kann, haben wir uns eigentlich nicht allzu viele Sorgen gemacht und den kleinen Spaziergang sehr genossen, weil alles um uns herum auch einfach richtig schön aussah. Wir hatten leider nicht sehr viel Zeit, weil wir schnell zum nächsten Stop sollten: einem Fischerdorf. Wir sahen weder Fischer, noch wirklich ein Dorf. Aber Unmengen an Müll. Das hätte man sich also sparen können und nach weniger als 5 Minuten waren wir alle wieder freiwillig im Auto. Daraufhin folgte dann das Highlight, wegen dem wir eigentlich in diesem Ort waren: die weißen Sanddünen. Dort mussten wir ca. 30 Minuten hinfahren, aber es hat sich total gelohnt. Man fühlte sich einfach als wäre man mitten in der Wüste gelandet. Riesige Sandberge soweit das Auge reicht. Wie in einer anderen Welt. Dieses idyllische Gefühl wurde nur durch die Quads gestört, die man sich ausleihen konnte. Die waren nämlich extrem laut und man musste ständig auf der Hut sein, dass man nicht überfahren wird (dieses Gefühl hat man ja wie  schon gesagt in Vietnam relativ häufig ;)). Zum Abschluss fuhren wir noch zu den roten Sanddünen, um dort den Sonnenuntergang anzusehen. Allerdings waren diese im Gegensatz zu den anderen nicht so wirklich beeindruckend und leider voller Müll. Außerdem fing es nach ca. 10 Minuten an zu stürmen und wie aus Eimern zu regnen, sodass sich der Sonnenuntergang dann sowieso erledigt hatte. Kurz bevor wir fahren wollten, drückte eine Frau unserem Fahrer ein Baby auf den Arm (keine Ahnung, ob es seins war) und bestand darauf, dass er es mitnahm. Unser Fahrer hatte also, während er fuhr, einfach mal ein Baby auf dem Arm. Noch dazu kam, dass die Scheibenwischer nicht funktionierten und man kaum etwas sehen konnten. Dass wir hinten durch die fehlende Scheibe komplett nass wurden, war dann vielleicht noch das kleinste Problem ;). Es ist aber auch hier wieder alles gut gegangen.

Nachdem wir uns am nächsten Morgen noch kurz den Strand in Mui Ne ansahen (eher mittelmäßig), fuhren wir auch schon weiter. Wieder mit dem Bus. Dieses Mal hat es aber nicht so viel Spaß gemacht. Nicht nur, dass die Strecke an kurvenreichen Abhängen vorbeiführte und der Busfahrer Bremsen für unnötig hielt, auch dass er zwischendurch mal kurz auf der falschen Seite der Autobahn fuhr, war nicht gerade vertrauenserweckend und ich fragte mich, wieso wir eigentlich wieder im Bus gelandet waren, obwohl ich mir schon vor Wochen gesagt hatte: ab jetzt nur noch Zug. Aber gut, auch hier sind wir heil angekommen. Und zwar in Nha Trang, dem Haupt-Strandort von Vietnam (glaub ich zumindest). Dort war richtig viel los, vor allem im Vergleich zu Mui Ne. Es gibt total viele Restaurants und vor allem eine richtig schöne Strandpromenade, das findet man in Südostasien nicht oft. Am ersten Abend liefen wir auch noch zufällig in ein Festival, das gerade an besagter Promenade stattfand. Worum es dabei ging haben wir aber leider nicht so wirklich verstanden, es gab jedenfalls eine Art Parade von Kindern, die in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich verkleidet waren. Da wir endlich blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein hatten (was in letzter Zeit selten vorkam), verbrachten wir den nächsten Tag am Strand, wo eine total entspannte Atmosphäre herrschte und es uns total gut gefallen hat, auch wenn uns der Strand auch hier nicht so richtig umgehauen hat. Außerdem besichtigten wir abends noch die Cham Türme, über die ich nicht viel mehr weiß als, dass sie alt sind und sich eine Art Tempel in ihnen befindet. Spektakulärer als die Türme selbst, fanden wir nämlich die Aussicht und den Sonnenuntergang. Ich finde ja, dass Tempel schon manchmal ein bisschen langweilig werden können. Aber einen Sonnenuntergang finde ich immer wieder unglaublich schön. Auch den nächsten Tag verbrachten wir komplett am Strand, weil unser Zug erst abends bzw. nachts ging. Zwischendurch kamen uns die Einheimischen ein bisschen zu nah, hier hat man irgendwie ein anderes Nähe-Distanz-Gefühl, aber auch daran gewöhnt man sich. Wir hatten also eine richtig schöne Zeit in Nah Trang.

 

Bis zum nächsten Mal :)  

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