Hanoi & Halong Bucht

Von Dong Hoi fuhren wir mit dem Zug nach Hanoi, Vietnams Hauptstadt. Wir waren wieder mal die einzigen Touristen im Zug und konnten uns 11 Stunden lang vietnamesische Kindererziehung (oder eben auch nicht) angucken ;). Vor mir saß ein kleiner Junge, dem es Spaß gemacht hat mich mit Müll zu bewerfen und überall hinzuspucken. Das war besonders angenehm ;). Die Mutter hat darauf nicht reagiert, aber wenn das Kind scheinbar nur ruhig da saß, hat es öfter Mal eins drauf bekommen. So wie eigentlich alle Kinder in dem Zug. Am meisten tat mir ein ca. 4 Jahre altes Mädchen leid, die einfach fröhlich im Gang spielte. Das störte die Mutter offensichtlich und so sollte der Schaffer so tun, als ob er sie mitnimmt und quasi entführt. Das Mädchen hat panisch geschrien, während alle anderen gelacht haben und auch danach konnte sie sich sehr lange nicht beruhigen. Von der Fröhlichkeit war nichts mehr übrig. Das war schon traurig mit anzusehen. Ansonsten hört man sämtliche Laute wie Grunzen, Spucken, Schnäuzen und die Nase Hochziehe deutlich öfter in vietnamesischen als in deutschen Zügen. Das war also etwas gewöhnungsbedürftig. Unverändert ist aber, dass der Zug das Lieblingstransportmittel ist, weil man einfach auch viel vom Land sieht.

In Hanoi angekommen, fiel uns (wie vermutlich allen, die schon mal hier waren) zuerst der Verkehr auf. Einfach nur verrückt! Wir fanden es in Ho Chi Minh Stadt schon schwer über die Straße zu kommen, aber hier schien es uns noch unmöglicher. Es ist unglaublich viel los, die Bürgersteige sind wie immer vollgestellt, sodass man auf der Straße gehen muss und einfach die ganze Zeit aufpassen muss, nicht überfahren zu werden, da die Roller auch sehr nah an einen ran fahren. Unser Trick war: Ich mache die Augen zu oder gucke weg und lasse mich von Sven mitziehen ;) Sonst würden wir sehr lange brauchen. 

In Hanoi selbst haben wir gar nicht so viel gemacht, da wir erstens vieles Ähnliches schon gesehen hatten und wir langsam vielleicht auch etwas überladen sind von den ganzen Eindrücken und außerdem gab es eine Menge zu Planen und Organisieren. Wir sind also einfach (etwas unentspannt wegen der Verkehrssituation) durch die Altstadt gelaufen und einmal um den See spaziert und haben uns eigentlich nichts Bestimmtes angesehen. Der See hat allerdings eine schöne Promenade und bietet ein bisschen Entspannung in der hektischen Stadt. Das Witzige ist, dass alle Straßennamen in der Altstadt nach den Waren benannt wurden, die in dieser Straße verkauft wurden und das ist auch teilweise noch immer so. Zum Beispiel gibt es eine Straße mit besonders vielen Cafes, die dann übersetzt auch Kaffeestraße heißt. Abgesehen von dem See, haben wir uns noch kurz (so ca. 2 Minuten) den Markt angeguckt und direkt gemerkt: das ist nichts für uns. Der war in einer Halle, alles schmutzig und total überfüllt. Also ging es weiter zu einer Wand, auf der sich das größte Mosaik der Welt befindet. Klingt etwas spannender als es ist ;) Am Sonntag waren wir außerdem mal wieder in einem internationalen Gottesdienst, was auch sehr schön und herzlich war. Wie ja schon erwähnt, haben wir sonst ganz viel Zeit zum Planen und Kopfzerbrechen gebraucht, da wir uns schon um einige Dinge für die Zeit in Laos und in Myanmar kümmern mussten und manche Dinge gar nicht so einfach zu entscheiden waren (z.B. Fahren wir mit dem Bus nach Laos oder fliegen wir? Wenn wir fliegen, mit welcher Gesellschaft stürzt man vermutlich nicht ab? usw.). Das meiste ist inzwischen geregelt, aber einiges bleibt auch noch zu tun, dafür haben wir noch morgen den Tag und abends fliegen wir dann nach Laos.

Ein kleiner Urlaub von der stressigen Zeit in Hanoi war dann unser Ausflug in die wunderschöne Halong Bucht. Wir sind 4 Stunden lang zum Hafen gefahren, um dort mit einem kleinen Boot zu unserem "großen" Boot namens "Cristina Cruise" ( :) ) zu fahren. Dort waren wir zusammen mit 34 anderen Leuten, um zwei Tage und eine Nacht durch die Halong Bucht zu fahren. Das Schiff war relativ edel, wir hatten unser eigenes Zimmer mit Badezimmer und Balkon. Das war echt nicht schlecht. Wir hatten dann Mittagessen mit einer ziemlich coolen Aussicht, weil die Bucht wirklich sehr schön ist. Sie besteht aus 3000 Mini-Inseln, eigentlich eher Felsen, die grün bewachsen sind und ruhigem Wasser. Man könnte den ganzen Tag auf dem Balkon sitzen und diese Schönheit bestaunen. Wir hatten allerdings ziemlich viel Programm. Wir wurden mit kleinen Ruderbooten zu einem "Floating Village" gefahren. Dort leben Leute auf schwimmenden Häusern in einer Art Dorf mitten in der Bucht. Das Meer war dort so ruhig, dass es spiegelglatt war und die Felsen und Häuser sich total schön gespiegelt haben. Und diese Ruhe :) Danach haben wir uns eine Perlen Farm angesehen und gelernt und gezeigt bekommen, wie Perlen entstehen. Das war auch ganz interessant. Anschließend fuhren wir zu einem Strand, der auch ganz schön, aber total überlaufen war, weil alle Bootstouren dorthin fuhren. Als wir zurück auf dem Boot waren hatten wir noch eine kleine Sunsetparty (ohne Sunset, weil es an dem Tag sehr bewölkt war - hat uns aber nicht so viel ausgemacht) und nach dem Abendessen konnte man sich im Tintenfisch-Angeln versuchen. Eigentlich ist gerade nicht die richtige Saison und die Mitarbeiter haben seit 2 Monaten keinen mehr gesehen, aber ein Junge hat tatsächlich einen geangelt. In der Nacht hatten wir ein heftiges Gewitter mit extrem lauten Donner, weil das Boot von Bergen umringt war. Das war schon ein bisschen unheimlich. Es soll wohl auch gestürmt haben, aber davon haben wir nicht gemerkt. Am zweiten Tag gab es noch einen Ausflug zu einer Höhle, das haben Sven und ich uns aber gespart, weil wir der Meinung waren, erstmal genug Höhlen gesehen zu haben. Wir wollten lieber die Aussicht genießen, es hat nur leider geregnet. Anschließend hatten wir noch eine "Cooking Class" bzw. wir haben gelernt wie man eine Frühlingsrolle zusammenrollt (nicht sehr schwer ;) ) und unser Tourguide hat uns noch ein paar Zaubertricks gezeigt. Und das war's dann auch schon, wir fuhren zurück zum Hafen und wieder 4 Stunden nach Hanoi. Die Tour hat sich auf jeden Fall total gelohnt, allein wegen der Landschaft, aber auch wegen der netten Leute, die wir an Boot kennengelernt haben :). 

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