Das Ende unserer Reise: Bagan & Mandalay

Wie schnell die Zeit vergeht. Das ist nämlich vermutlich auch schon der letzte Blogpost, den wir von unterwegs aus schreiben. Ab morgen machen wir uns auf den Weg zurück nach Deutschland. Wir werden erst mit dem Bus nach Yangon fahren, eine Nacht dort bleiben, nach Bangkok fliegen, eine Nacht am Flughafen bleiben und dann über Indien nach Deutschland fliegen. Und das war's dann auch schon :) Wie gesagt, gibt es daher von unterwegs keinen Blogpost mehr, aber wenn wir wieder Zuhause sind, werden wir euch auf jeden Fall noch ein Fazit zur gesamten Reise schreiben. Irgendwie aufregend, dass jetzt wieder ein ganz neues Leben anfängt :)

Unsere Eindrücke von den anderen beiden Orten, die wir uns in Myanmar angesehen haben, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Von Yangon aus fuhren wir erstmal nach Bagan. Das ist ein kleiner, ruhiger Ort, der für seine über 2.000 Tempel bekannt ist, die schon uralt sind (fragt mich aber nicht wie alt ;) ). Nach dem hektischen und stressigen Yangon, war das genau das richtige für uns. Wir haben uns also einen E-Roller ausgeliehen (sehr zur Freude von Sven, der dann endlich wieder Roller fahren konnte) und haben einen Tempel nach dem nächsten abgeklappert. Wir hatten vorher eine Liste gemacht, welche wir sehen wollten, alle kann man ja in 2 Tagen gar nicht schaffen. Es gibt richtig viele kleine Tempel, die aus roten Backsteinen bestehen. Sie sind überall auf einem riesigen Feld verteilt, wo man auch hinschaut. Das sieht richtig schön aus :). Alle Tempel sehen aber irgendwie ein bisschen anders aus und es gibt z.B. auch große, weiße Tempel. In den meisten befinden sich Buddha-Statuen. Wir fanden den Anblick von außen aber spannender. An unserem ersten Tag hat die Sonne geschienen und der Himmel war wolkenlos. Fanden wir erstmal gut. Allerdings ist es so, dass man nur barfuß über das Tempelgelände gehen darf und dass die Steine extrem heiß werden. Das führt dazu, dass man (wenn man an dem Tempel nicht alleine ist, das kam auch öfter vor) überall Leute über die Steine rennen oder hüpfen sieht - uns eingeschlossen. Das war irgendwie witzig, aber auch ein bisschen schmerzhaft. In der Mittagszeit mussten wir dann eine Pause machen, weil die Sonne senkrecht stand und es nahezu keinen Schatten gab, zu dem man hinhüpfen konnte.

Auch hier haben wir viele nette Menschen getroffen. Einige wollten uns Bilder und Postkarten verkaufen und blieben auch immer noch total freundlich, wenn wir nichts kauften (also immer ;) ). Ich kann echt immer wieder von der Freundlichkeit und Herzlichkeit hier schwärmen. An einem Tempel trafen wir eine Frau, die mir angeboten hat, mein Gesicht mit Thanaka zu bemalen (das ist die gelbe Paste, von der wir letztes Mal schon erzählt haben). Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, weil ich das sowieso gerne ausprobieren wollte. Es ist angeblich gut für die Haut und soll vor der Sonne schützen. Sven ergriff auch gleich die Gelegenheit und kaufte einen Longyi bei ihr, sodass wir für den Tag im perfekten Myanmar-Outfit waren :) (Sven trägt seinen Longyi aber mittlerweile hier täglich, es scheint bequem zu sein ;) ). Zum Abschluss des ersten Tages wollten wir uns den Sonnenuntergang von einem der Tempel aus ansehen, aber leider wurde durch Wolken und Nebel nichts daraus. Das ist einer der Nachteile der Nebensaison. Außerdem wollten wir uns am nächsten Morgen den Sonnenaufgang ansehe, aber das wurde aus denselben Gründen ebenfalls nichts (halbwegs wach wäre ich gewesen, da ich, als ich aufgewacht bin, direkt einer Kakerlake ins Gesicht gucken konnte, die die Nacht auf meinem Kissen neben meinem Kopf verbracht hatte - BÄH!)

Die Fahrt zwischen den Tempeln war manchmal etwas abenteuerlich, weil es sehr sandig und staubig ist und der Weg manchmal komplett aus Sand besteht, sodass wir öfter mal weggerutscht, aber nie gefallen sind :). Besonders am zweiten Tag war das der Fall, da es nämlich in Strömen geregnet hatte und manche Straßen überflutet waren bzw. die Wege voller Schlamm. Wir wollten uns aber die restlichen Tempel auf unserer Liste ansehen und sind trotzdem gefahren. Das war mal eine richtige Offroad-Erfahrung :) Mitten im Nirgendwo, durch Kuhherden hindurch rutschten wir unserem Ziel entgegen. Zweimal sind wir mit dem Roller im Matsch steckengeblieben. Und mehr als einmal fast hingefallen, aber Sven hat uns immer gerettet :) Ein kleines Highlight für mich war, dass ich mich das erste Mal selbst hinters Steuer getraut habe und Roller gefahren bin. Es hat richtig Spaß gemacht und ich hätte nicht gedacht, dass es noch dazu kommt. Auch am zweiten Tag waren die Tempel beeindruckend, aber auch am zweiten Tag wurde nichts aus dem Sonnenuntergang. Insgesamt hat uns Bagan also richtig gut gefallen und wir können es jedem empfehlen, der mal nach Myanmar reist.

Weiter ging es dann nach Mandalay. Wir hatten uns auf den Ort gefreut, weil wir den Namen so schön fanden :) Wir wurden allerdings etwas enttäuscht. Dort, wo die ganzen Unterkünfte (und somit auch unser Hotel) sind, gibt es einfach gar nichts. Die nächsten Sehenswürdigkeiten sind mindestens 5 KM weg und Taxis sind hier viel teurer als in den anderen SOA-Ländern. Es gab eigentliche keine Restaurants in der direkten Nähe und wir fühlten uns ein bisschen aufgeschmissen, was wir denn jetzt mit den 3 Tagen machen sollten. Außerdem hatten wir uns unseren Abschluss so eigentlich nicht vorgestellt. Also haben wir erstmal resigniert und uns einen ganzen Tag in ein Café gesetzt, zu dem wir 20 Minuten gelaufen sind :D Heute haben wir uns aber dann doch noch 3 Tempel von außen angeguckt (weil wir nicht eingesehen haben den überteuerten Preis für etwas zu bezahlen, was wir so ähnlich jetzt schon hundert Mal gesehen haben) und sind den Mandalay Hill hochgewandert. Dazu läuft man ca. 30-45 Minuten barfuß Treppenstufen hoch. Der Barfuß-Teil der Sache war ziemlich ekelhaft, weil es dort viele Katzen, Hunde und Vögel gab, die gerne ihre Hinterlassenschaften auf der Treppe verteilten. Lecker, ich weiß :) Die Aussicht von oben war aber ganz nett. Mandalay war also definitiv nicht unser Lieblingsort, ist aber auch nicht so dramatisch, wir haben ja schließlich über die Reise verteilt viele wunderschöne Orte gesehen. Außerdem waren auch hier die Leute außerordentlich freundlich und das ist sowieso das, was Myanmar für uns ausgemacht hat.

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